Moldavit_Ueberschrift
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I. Geschichte
Moldavit Abhandlung
Zum ersten mal 1786 erwähnt.

Schon in der Steinzeit wurden Moldavite als wertvoll angesehen, was Funde aus steinzeitlichen Gräbern belegen. 1786 wurden sie erstmals wissenschaftlich von einem gewissen Josef Mayer, einem Professor der Universität Prag in einer Abhandlung erwähnt. Damals wurden die Moldavite als "Crysolithen von Thein" angesprochen.

    Es folgte eine lange Zeit der wildesten Einteilungen und Interpretationen. Namen wie Chrysolith, Pseudochrysolit, Bouteillestein, Böhmischer Smaragd, Böhmischer Obsidian wurden ihm gegeben. Der heute allgemein anerkannte Name ist Moldavit nach dem Fluß Moldau, der durch das Fundgebiet (dem Streufeld) der Moldavite fließt. In tschechischer Sprache heißt die Moldau, Vltava, und somit der Moldavit auch Vltavin.

Verstanden wurde der Moldavit lange Zeit nicht, es wurde vermutet, er sei ein vulkanisch gebildetes Glas. Die Gegend der Fundstellen ist ein traditionelles Gebiet vieler Glashütten was zur Folge hatte, dass viele der Ansicht waren, der Moldavit wäre ein Abfallprodukt der Glashütten. Das Problem war, daß Moldavite in keinerlei Beziehung zu ihrer Geologischen Umgebung standen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts dachte noch niemand an eine Verbindung zu einem Meteoritenkrater.

Moldavit_Rieskrater
Meteoritenkrater Nördlinger Ries.

Bis 1961 eine Exkursion der amerikanischen Mineralogen CHAO und SCHOEMAKER ins Nördlinger Ries ging und einer der Beteiligten eine Gesteinsprobe zur Analyse in die USA schickte. Dort stellte sich heraus, daß sich in der Probe eine Hochdruckmodifikation des Quartzes befand, welche nur bei Meteoritenkratern entsteht. Der Beweis war erbracht.
Der Vulkankrater des Nördlinger Rieses wurde zum Meteoritenkrater. Heute ist das Nördlinger Ries einer der best untersuchten Meteoritenkrater überhaupt.

Durch moderne, geochemische Methoden der Altersbestimmung konnte herausgefunden werden, daß das Nördlinger Ries und die Moldavite gleich alt sind. Ferner wurden die Gesteine des Rieskraters chemisch mit der Zusammensetzung der Moldavite verglichen was deutliche Gemeinsamkeiten aufzeigte.

Heute gilt als erwiesen, daß Moldavite durch den Einschlag des Riesmeteoriten vor etwa 14,6 Mio. Jahren entstanden sind!
Der Moldavit gehört zur Gesteinsfamilie der Tektite. Der Begriff kommt aus dem griechischen tektos = geschmolzen. Tektite sind natürliche Gesteinsgläser, die durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sind. Im Unterschied zu den Impaktkratergläsern findet man Tektite nie im Meteoritenkrater. Tektite liegen immer weit außerhalb des Kraters.
 
©  Megalith, Th. Dehner